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Laurenz Berges

Konzept: Das Becherhaus in Mudersbach

Mudersbach, der Ort und in der Jugend das zweite Zuhause von Bernd Becher, interessierte den Fotografen Laurenz Berges schon lange. Er stand Zeit seines Lebens in Verbindung zu dem Haus seiner Großeltern. Das Fachwerkhaus, in dem nichts verändert werden durfte, wollte er kennenlernen und hoffte, es würde sich mit seinem Interesse für biografische Geschichten decken. Die Möglichkeit, sich ungestört über einen langen Zeitraum mit einem vollständig eingerichteten, aber ungenutzten Wohnhaus zu beschäftigen, ist eine einmalige Gelegenheit.

Wie waren die Lebensumstände, wie Haus und Ort im überschaubaren Siegerland, von dem aus Bernd und Hilla Becher ihre erste Arbeit über die Fachwerkhäuser begannen, um dann Europa und Nordamerika zu bereisen? In dem Haus versammeln sich Familiengeschichte, Erinnerungsstücke der Großeltern, Dekorationsmalereien des Vaters Josef, die großbürgerlichen Möbel von Hillas Mutter aus Potsdam und die das Haus prägende Religiosität der unverheirateten Tanten von Bernd Becher, Berta und Maria. Berta arbeitete als Rotkreuzschwester, Maria war Näherin und hatte als Zuverdienst Kostgänger. Bernd Becher hatte ein besonders enges Verhältnis zu seinen beiden Tanten, sie unterstützen ihn und später auch Hilla, trotz ihrer bescheidenen Möglichkeiten.

Er liebte die Atmosphäre in dem kleinen Ort, es scheint eine Art Fluchtpunkt für ihn gewesen zu sein, da das Verhältnis zu seinem Vater, der sich einen anderen Lebensweg für seinen Sohn vorgestellt hatte, schwierig war. Er wollte, dass sein ältester Sohn den väterlichen Malerbetrieb übernimmt. Das Haus, seit Jahren kaum bewohnt, schickte Laurenz Berges auf eine Zeitreise zwischen Neugierde und Melancholie.

 

Werdegang

  • freier Fotograf
  • lebt in Düsseldorf