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Michael Romstöck

Konzept: zur Linde (2018-2020)

Die Linde ist im deutschen Kulturraum als Ort der Gemeinschaft und Chiffre der Gerechtigkeit und Liebe verankert. Man begegnet ihr als Dorf-, Gerichts- und Friedhofslinde oder als Motiv in Kunst und Literatur. In gleicher Weise hat sich der Lindenbaum – losgelöst von Brauchtum und Folklore – in den gesellschaftlichen Alltag eingeschrieben: als Ortsbeschreibung, TV-Serie oder Mittel zur Stadtbegrünung. Michael P. Romstöck geht der Bedeutung der Linde nach – vom Schauplatz vorchristlicher Versammlungen über den romantischen Blick auf die Natur bis hin zu ideologischen Vereinnahmungen. Mit der analogen Großformatkamera hat er in einem Zeitraum von eineinhalb Jahren über 60 Orte in der Bundesrepublik aufgesucht, an denen sich entweder ein kulturhistorisch konnotierter Lindenbaum selbst oder ein anderer Bezug zur Symbolik der Linde auffinden lässt.
Anschließend wurden die verschiedenen Motive, Bildtypen und Textfragmente zu einer essayistischen Erzählung zusammengeführt: aus welchen Gründen errichteten frühere Generationen (Natur-) Denkmäler und wie gehen wir langfristig mit ihnen um? Wie bestehen und verhalten sich diese in der heutigen Zeit? Was können sie uns mitteilen und was verraten sie über uns? Die Arbeit umfasst ca. 100 Fotografien. Die Einzelwerke werden in Form von Handabzügen auf Barytpapier ausbelichtet. Parallel zu den fotografischen Arbeiten erschien 2021 das Fotobuch. „zur Linde“.
 

 

Werdegang

  • freier Fotograf, Künstler und Kommunikationsdesigner
  • lebt in Berlin und Barranquilla (Kolumbien)

Auszeichnungen

  • 2021 Deutscher Fotobuchpreis, Shortlist
  • 2021 13. Aenne-Biermann-Preis, Shortlist
  • 2017 Felix Schoeller Photo Award, Shortlist