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Alina Simmelbauer

Konzept: Garcías Tochter

Zwischen 1962 bis 1990 hatten etwas 190. 000 Arbeitsmigrant*innen u.a. aus Polen, Mosambik, Kuba und Vietnam ihr Zuhause in der DDR, dem sozialistischen Bruderstaat. Sie kamen zum Studieren oder Arbeiten. Nach Ablauf der Vertragszeit von ca. 4 Jahren erlosch das Aufenthaltsrecht und die Vertragsarbeiter wurden zurück in ihre Heimatländer geschickt. Freundschaften, Beziehungen und Familien wurden dadurch getrennt. Für viele ehemalige Vertragsarbeiter gibt es, neben der eigenen Arbeitsvergangenheit etwas, das sie bis heute mit Deutschland verbindet: ihre Kinder. Ich bin selbst Tochter eines ehemaligen Vertragsarbeiters, der Anfang der 80er Jahre in der DDR lebte. Als ich zwei Jahre alt war musste mein Vater zurück in seine Heimat gehen. Wiedergesehen habe ich ihn jedoch erst 2011 auf Kuba.

Seitdem suche ich nach Menschen, deren Familiengeschichten der meinen ähnelt. Auf dieser Suche traf ich auf zahlreiche Kinder, die hinter einem Schleier der Verschwiegenheit aufwuchsen; ohne Väter oder das Wissen über deren Verbleib. In der Fotoarbeit ‚Garcías Tochter‘ lasse ich der Suche nach meinem Vater den Prozess der künstlerischen Auseinandersetzung folgen. Neben den Aufnahmen meiner Suche in einem fremden Land greift ich Bilder aus Betriebs- und Stadtarchiven auf und mische diese mit Porträts der heute erwachsenen Kinder. So gehen Bilder in den Austausch miteinander und in eine Beziehung zur mündlichen Erzählung. Hierbei wird Inhalt und Geschichte in umgekehrter Richtung vernetzt.- Garcías Tochter – 

Werdegang

  • freie Fotografin
  • 2020 Meisterklasse, Ostkreuzschule für Fotografie Berlin bei Prof. Ute Mahler und Ingo Taubhorn

Auszeichnungen

  • 2018 Kulturstiftung des Freistaats Thüringen / Projektförderung für ‚Garcías Tochter‘
  • 2017 Shortlist Vonovia Award für Fotografie für „Beste Fotoserie“, Bochum
  • 2017 Finalistin, PORTRAITS-Hellerau Photography Award, Europäisches Zentrum der Künste