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Theodor Barth

Konzept

"Vor zwei Jahren begann ich mit dem Projekt einer Dokumentation über das Dorf Manheim aus dem Braunkohlegebiet Garzweiler, das geräumt wird, um dem Kohleabbau zu weichen. Zu Beginn fotografierte ich mit einer Kamera, suchte noch nach existierenden Spuren derer, die hier geboren wurden, aufwuchsen, ihre Kinder aufzogen, zugezogen sind, ihre Feste feierten, um ihre Angehörigen trauerten und die hier starben.
Später begann ich, mit der Drohne zu arbeiten. Es offenbarte sich eine ganz neue Sicht auf das Dorf: abgerissene Häuser und Rudimente davon, Siedlungsränder, Spuren von Fundamentschichtungen, Andeutungen von Häusern, die dort standen, abgerissene Bäume. Die aufgerissenen Dächer geben einen Blick in das Innerste eines Hauses frei. Der Platz, der Zuflucht und Heimat einer Familie war, nun nur noch eine blasse Erinnerung dessen.
Gärten, einst Spielplatz, Begegnungsraum einer Familie, jetzt übersät mit entwurzelten Bäumen und dem Schutt des Abrisses. Die Bilder sind eine Bestandsaufnahme eines sich ständig veränderten Prozesses. Gleich einer archäologischen Erkundung ist der Blick von oben wie eine Aufteilung des Dorfes in Planquadraten.
Die Kartographie eines Ortes im Verschwinden. Die Wirkung verstärkt sich durch die Reduzierung der Bilder in Graustufen, die ihnen eine zeichenhafte Symbolik geben."

Werdegang

  • Freier Fotograf

Auszeichnungen

  • 2013 Anerkennung Europäischer Preis für Architekturfotografie
  • 2018 Stipendium Kulturwerk Bild Kunst